Mit eindrucksvollen Porträts und Geschichten erinnert die Hammer Künstlerin Jutta Elbers an die Opfer des Nationalsozialismus. Unter dem Titel „Ich bin ein Mensch! Gesichter sehen – Geschichte verstehen“ wurde die Ausstellung am Dienstag, den 30. September im nordrhein-westfälischen Landtag eröffnet. Gezeigt werden 40 eindrucksvolle Porträts von Menschen, die Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurden – darunter sowohl bekannte Persönlichkeiten wie Anne Frank und Dietrich Bonhoeffer als auch weitgehend unbekannte Schicksale, darunter neun aus Hamm.

„Gerade jetzt, 80 Jahre nach Ende des NS-Regimes, ist es wichtig, die Opfer nicht zu vergessen. Die Ausstellung zeigt: Hinter jedem Namen steckt ein Schicksal, ein Mensch, eine Geschichte“, betonte der Hammer SPD-Landtagsabgeordnete Justus Moor bei der Eröffnung.

Besonders bewegend war die Anwesenheit von Emanuel Rosen. Sein Großvater, Dr. Hugo Mendel, war ein jüdischer Rechtsanwalt und Notar aus Hamm, dem die Nazis die Zulassung zum Rechtsanwalt und Notar entzogen hatten. Ebenso die Zulassung für das Oberlandesgericht Hamm. Mendels Porträt ist Teil der Ausstellung. „Dass ein Nachfahre eines Porträtierten heute hier sein kann, macht die Erinnerung lebendig und gibt ihr eine ganz persönliche Dimension“, so Moor weiter. Rosen ist Autor und extra zur Ausstellungseröffnung aus Kalifornien angereist. Seine Familiengeschichte hat er in dem Buch „Wenn jemand anruft, sagt, ich bin tot: Eine Familie kämpft um Identität und Würde“ niedergeschrieben.

Künstlerin Jutta Elbers erklärte: „Mit meinen Bildern möchte ich den Menschen hinter den historischen Fakten sichtbar machen. Ich möchte den Opfern ein Stück Würde geben und gleichzeitig durch Veröffentlichung ihrer Biografien dafür sorgen, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten.“

Die Ausstellung ist im Foyer der SPD-Landtagsfraktion im Düsseldorfer Landtag zu sehen und läuft noch bis zum 7. November. Anmeldung bitte bei Daniela Kämper: daniela.kaemper@landtag.nrw.de

Das Foto zeigt v.l.n.r.: Justus Moor MdL, Jutta Elbers, Emanuel Rosen