„Landesregierung lässt Familien und Kitas im Stich – Hamm stemmt sich gegen die Kitastrophe“

Veröffentlicht am 16. April 2025

Der SPD-Landtagsabgeordnete Justus Moor kritisiert die schwarz-grüne Landesregierung scharf für die anhaltende Unterfinanzierung der Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen. Anlass ist die Entscheidung des Evangelischen Kirchenkreises Hamm, aufgrund mangelnder Finanzierung durch das Land keine Auszubildenden mehr zu übernehmen und vorerst keine neuen auszubilden (der WA berichtete). Moor sieht darin ein alarmierendes Signal für die gesamte frühkindliche Bildung im Land.

„Was sich in Hamm abspielt, ist ein weiterer Beleg für die Kitastrophe, die CDU und Grüne in NRW zu verantworten haben“, erklärt Moor. „Die Träger sind finanziell am Limit, die Stadt Hamm muss Millionen aus dem eigenen Haushalt zuschießen, und das Land schaut tatenlos zu. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Familien und Erzieherinnen und Erzieher.“

Der Kirchenkreis Hamm betreibt in Hamm und Umgebung 39 Kitas mit 665 Beschäftigten und rund 2.700 Kindern. Trotz steigender Personalkosten bleibt die Landesförderung hinter den realen Ausgaben zurück. Die Folge: Ausbildungsplätze werden gestrichen, Rückkehrer aus der Elternzeit können nicht wie gewohnt eingesetzt werden, und neue Fachkräfte fehlen. „Das ist nicht nur ein personelles Problem, sondern gefährdet die Qualität der frühkindlichen Bildung insgesamt“, warnt Moor.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Moor beim Kita-Gipfel in Hamm auf die dramatische Lage hingewiesen. Damals forderten über 160 Teilnehmende aus Trägerschaft, Elternschaft und Fachpersonal ein Rettungspaket und eine grundlegende Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz). „Doch die Landesregierung hat seitdem nichts unternommen. Stattdessen wird die Verantwortung zwischen den Ministerien hin- und hergeschoben, während die Kitas vor Ort kollabieren“, so Moor.

Die SPD-Fraktion im Landtag NRW fordert ein sofortiges Rettungspaket für die Kitas, eine Anpassung der Landespauschalen an die realen Kosten und eine umfassende KiBiz-Reform. „Es kann nicht sein, dass Städte wie Hamm einspringen müssen, weil das Land seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Gemeinsam wollen wir in Hamm unsere Stadt zur familienfreundlichsten Stadt Deutschlands machen und sind auf einem sehr guten Weg – die Herausforderungen dabei werden aber nicht leichter, wenn CDU und Grüne im Land eine familienfeindliche Politik machen“, betont Moor.

Abschließend appelliert Moor an die Landesregierung: „Hören Sie auf, die Augen vor der Realität zu verschließen. Die Kitastrophe ist real und sie trifft die Schwächsten in unserer Gesellschaft. Handeln Sie jetzt, bevor es zu spät ist.“