Trauer um Uwe Polkaehn

Trauer um Uwe Polkaehn

Die HammSPD und die HeessenSPD trauern um Uwe Polkaehn. Der Gewerkschafter und Sozialdemokrat verstarb am 9.11.2021 im Alter von 66 Jahren in Lübeck. Seit 2010 war er Vorsitzender des DGB Nord, der die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern umfasst. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erinnerte gestern an den gemeinsamen Kampf für eine starke Wirtschaft, gute Arbeit und faire Löhne: „Ich habe Uwe Polkaehn auch persönlich geschätzt. Deshalb bin ich sehr traurig über seinen Tod. Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Freunden.“

Uwe Polkaehn wurde am 20. April 1955 in Hamm geboren. Sein Vater Erich Polkaehn (SPD) war der erste Heessener Bezirksvorsteher nach der kommunalen Neuordnung 1975. Er hielt das Amt 22 Jahre bis 1997 inne. Sein Sohn Uwe trat 1975 ebenfalls in die SPD ein. Ab 1976 setzte er sich als Vorsitzender der Jusos Heessen für die Belange der Heessener Jugendlichen ein. So setzte er sich gemeinsam mit den damals am Kappenbusch treffenden Jugendgruppen dafür ein, dass gute Treffpunkte und Angebote für Jugendliche entstanden. Dazu gehörte auch die Einrichtung von Räumen für Heessener Gruppen, wie das DRK und die Naturfreunde, am Bockelweg. Sowie die Schaffung des neuen Jugendzentrums am Bockelweg. In den 80er Jahren war er ebenfalls Vorsitzender des SPD Ortsvereins Heessen-Mitte, sowie stellv. Vorsitzender im Stadtbezirksverband Heessen und Mitglied im Vorstand des SPD-Unterbezirks Hamm. Von 1984-1989 war er auch Mitglied in der Bezirksvertretung Heessen. Er war mit den Jusos Heessen in der damaligen Friedensbewegung aktiv und erklärte kurzerhand mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern Heessen zur „atomwaffenfreie Zone“.

Die Heessener Bezirksbürgermeisterin Erzina Brennecke erinnert an den „Heessener Jung“ Uwe Polkaehn, den sie selbst aus ihren Anfängen bei den Jusos und der SPD in Heessen kannte: „Er hat sich über Jahrzehnte für soziale Gerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte eingesetzt. Ausgehend von seinem sozialdemokratischen Einsatz in Heessen hat er seit 1990 im DGB für die gewerkschaftlichen Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Norden Deutschlands eingesetzt. Wir trauern in Heessen um einen großartigen Menschen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“ Auch SPD-Unterbezirksvorsitzender OB Marc Herter gedachte an das Wirken des Gewerkschafters: „Uwe Polkaehn hat sich über Jahrzehnte um die Gewerkschaftsbewegung im Norden und den Zusammenschluss des DGB im Ostseeraum verdient gemacht. Das seine Wurzeln und Anfänge hier in Hamm und in unserer Sozialdemokratie liegen, macht uns stolz.“

Nach der Ausbildung und Tätigkeit als Bundesbahnassistenten im DB-Betriebsdienst und dem Grundwehrdienst, durchlief er ab April 1989 verschiedene berufliche Positionen im Deutschen Gewerkschaftsbund. Unter anderem war er als Ausbildungssekretär in Bielefeld und Neumünster tätig und anschließend am Aufbau des DGB-Landesbezirks Mecklenburg-Vorpommern nach der Wende beteiligt. Von 2004-2010 war er Vorsitzender des DGB Lübeck. Anschließend leitete er den 420.000-Mitglieder starken DGB-Bezirk Nord – diesen wollte er am 27.11. an die niedersächsische GEW-Vorsitzende Laura Pooth weitergeben, da er aus Altersgründen nicht mehr antreten wollte. Uwe Polkaehn hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.